Eine Analyse mit Abstand: Der Fall Jagdverwalter AI
28.12.2022
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Eine Analyse mit Abstand: Der Fall Jagdverwalter AI
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz
2023
Martina Brassel
2023
Massive Vorwürfe gegen den Jagdverwalter haben in Appenzell Innerrhoden eine riesige Welle ins Rollen gebracht. Eine externe Untersuchung und auch eine Strafuntersuchung haben gezeigt: An den Vorwürfen ist nichts dran. Neid und Missgunst haben Gruppen von Jägern angetrieben. Der Beitrag geht der Frage nach, wie viel Öffentlichkeit ein solcher Fall braucht.
Im Kanton Appenzell Innerrhoden liegen ein kleiner Teil der Jägerschaft und der kantonale Jagdverwalter seit 2021 miteinander im Streit. Letzterer wird von zwei Jagdaufsehern massiv angeschuldigt, die Vorwurfe lauten unter anderem auf Tierqualerei und Amtsmissbrauch. Der Konflikt wird von den Medien aufgenommen, auch vom Regionaljournal Ostschweiz. Als die Kantonsregierung auf der Grundlage eines juristischen Gutachtens mitteilt, die Vorwurfe seien haltlos, bemuht sich SRF um Einsicht in den geheimen Bericht. Unter Berufung auf das Offentlichkeitsgesetz und nach mehreren Anlaufen wird dem Ansinnen stattgegeben, und es stellt sich heraus, dass die Regierung zwar nichts verschwiegen oder schongeredet hat, durch ihr Verhalten aber Raum für unnötige Spekulationen gelassen hat. Das Regionaljournal sieht sich darin bestatigt, mit der notigen Zuruckhaltung über die Anschuldigungen berichtet zu haben. Nachdem der Fall zu den Akten gelegt ist, folgt in einem letzten Bericht ein ≪Blick hinter die journalistische Kulisse≫. Dieser dreht sich um die Frage, wie viel Offentlichkeit ein solch verworrener Konflikt verdient.