Grosse Umfrage in Parlamenten: «Es ist so viel Hass da» – 5 Politikerinnen und Politiker erzählen, wie sie bedroht werden

Swiss Press Award 24 Online – D – Team Tamedia Redaktionen

Anfeindungen gegen Parlamentsmitglieder
Tages-Anzeiger

2024

Patrick Patrick Meier / Anielle Peterhans / Oliver Zihlmann / Simone Rau / Sebastian Broschinski

Gewinner*in Swiss Press Online 2024

Von rund 20’000 Parlamentarierinnen und Parlamentariern auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene nehmen gut 10 Prozent an einer Umfrage teil, ob sie schon einmal persönlich verletzend angegangen worden seien. Über ein Viertel antwortet mit Ja. Es sind oft anonyme Beleidigungen und Beschimpfungen bis zu Morddrohungen, wie Rückfragen des Recherchedesks bei einzelnen Betroffenen ergeben, die bereit sind, darüber zu sprechen. Die Anfeindungen kommen in Form von Briefen, Social-Media- Posts, Telefonaten – oder sogar «Hausbesuchen». Frauen scheinen häufiger betroffen, gerade von Sexismus – und dies auch innerhalb der Parlamente. Besonders exponiert sind nationale Politikerinnen und Politiker. SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf sagt, sie lasse sich von dem vielen Hass nicht einschüchtern. «Aber es macht manchmal schon etwas mit mir.» Die politische Haltung und die ausländische Herkunft werden als weitere Gründe für Anfeindungen genannt. Dies mussten etwa der Spiezer SVP-Gemeinderat Urs Eggerschwiler und der Mitte-Gemeinderat Djamel Bourbala aus Versoix am eigenen Leib erfahren.


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